13.05.2011

Galapagos…!!!

Wir diskutierten seit Panama, ob wir nun nach Galapagos fahren sollten oder lieber nicht. Grund dafür war, dass Milena schon 2x dort war und Oli unbedingt fahren wollte weil er noch nie da war und man ja nicht alle Tage in Ecuador ist. Wie auch immer…

So suchten wir in Quito nach der günstigsten Tour. Das war ziemlich lustig, denn wir sassen in einem Reisebüro und fragten nach einem Kanu. Leider gibt es das auf Galapagos noch nicht, meinte der nette Tourveranstalter. Wir wollten unser knappes Budget nicht zu sehr sprengen. Kurz gesagt wollten wir 8 Tage ins Paradies und fast nichts dafür bezahlen…

…und wir wurden mit dem netten Schiffli namens “New Flamingo” fündig! Das sehr symphatische Boot hat Platz für 10 (sehr schlanke) Personen, ist 13m lang und ist mit langsamen 8 Knoten unterwegs. Ihr einziges Leiden war, dass sie von Grund auf ziemlich schräg da stand. Selbst im ruhigsten Hafen ohne Wellen hängte unsere Flamingo seitlich rum. Mal rechts, mal links. Aber da kann man sich mit schräg dastehen sehr gut arrangieren… Fuhr sie aber los, schaukelte sie ununterbrochen hin und her. Wir wurden von den Luxus-Jacht-Touristen jedes mal ausgelacht, wenn wir so schief schaukelnd daher kamen.

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Lachen konnten wir aber bei weitem mehr, denn wir hatten wohl den besten Guide von ganz Galapagos an Bord. Alfonso, ein etwas dicklicher netter Mann kannte nämlich alle anderen Schiffe nur zu gut und er hasste die Luxusklasse genauso wie Kinder und ältere Generationen an Bord. Zudem durften die Passagiere der Luxusliner nur gestaffelt an Land, da nicht mehr als 20 Personen miteinander zugelassen sind. Sie waren aber über 100 Personen an Bord und trugen Namensschilder damit der Guide sie auch wieder erkannte. Dafür bezahlten sie das 8-fache von uns für exakt die selbe Tour. Nur sahen wir mehr, da wir nicht gestaffelt an Land mussten. Da lachten wir natürlich doppelt so laut.

Auch lustig war die Tatsache, dass die Flamingo mit rund 4m auch nicht sehr hoch ist. So konnten wir nämlich vom Dach des Bootes runter ins Wasser springen. Das war ein riesen Spass. Bis Milena runterspringen wollte. Da kreisten nämlich plötzlich 3 ziemlich grosse Haie im Wasser und da war der Spass vorbei. Für Oli natürlich nicht, denn der sprang trotzdem. Alle anderen guckten zu und imitierten die Filmmusik von der weisse Hai. Er tauchte aber immer unversehrt auf. Die Haie sind wohl wirklich Vegetarier…

Alfonso kannte natürlich jedes noch so kleine Vögelchen und konnte auch alle Stimmen perfekt imitieren. Er brachte uns an die wenig besuchten Schnorchelplätze und da waren auch die Tiere, die sich schon lange von dem Rummel der Menschenmassen zurückgezogen hatten. Ein kleiner Pinguin jagte Fische und kam neugierig rund 20cm an uns heran um mit grossen Augen unsere Masken zu bewundern. Eine Meeresschildkröte konnten wir gut 200m weit verfolgen, ohne dass sie sich bedrängt fühlte. Sie wich uns nicht aus wie diejenigen an den rege besuchten Plätzen, sondern tauchte langsam auf und wieder ab. Gerade mal 2m entfernt von uns. Die Seelöwen schwammen neugierig um uns herum und wenn man mit dem Mund Luftblasen unter Wasser machte, flippten sie fast aus. Die Weiss- und Schwarzspitzenhaie waren auch sehr freundlich gestimmt und verdufteten auch schnell wenn sie uns sahen.

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Sehr beeindruckend waren die Albatrosse, welche genau zu dieser Zeit auf Galapagos eintrafen. Den Langstreckenfliegern konnten wir bei ihren Landeversuchen zusehen, welche bis zu vier Stunden dauern können. Mal kamen sie zu hoch, mal zu schnell und jedes mal starteten sie erneut durch und flogen wieder in den Himmel. Ein kleines stolpern und die riesigen Vögel brechen sich das Genick. Da muss man sich schon sicher sein, wo man landet. Viel einfacher war für sie offenbar das Abheben. Laut krächzend watschelten sie zur Klippe, spreizten die Flügel und beim perfekten Windstoss hoben sie ab. Ein wunderschönes Schauspiel!

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Auch die Fregattvögel, welche unser Schiff als Taxi missbrauchten und manchmal stundenlang auf dem Dach mitfuhren, die verschiedenen Pelikane die über unsere Köpfe flogen, die Tölpel (Nasca- und Blaufuss) die jeweils wie Pfeile ins Wasser schossen und Alfonso’s Liebling, der Galapagos-Hawk, beeindruckten durch ihre nicht gerade scheue Art. Die kleinen, aber ganz frechen Finke flogen sogar auf unsere Kamera und auf den Kopf der Touristen. Irgendwie scheinen die Tiere zu wissen, dass sie hier das sagen haben.

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Mal abgesehen von uns blieben nur noch zwei junge, nette Engländer mit uns an Bord. Alle anderen hatten nur die 4-tages Tour gebucht. Zum guten Glück, denn gewisse Leute waren kaum auszuhalten. Zwei kanadische Girls mit dem wohl schrecklichsten Englisch der Welt nervten mit ihrer Hysterie am meisten. “Reallllllyyyyyyy???” “That’s Amaizing!” Als sie am letzten Abend wegen jungen Wasserschildkröten wieder so ein Niedlichkeitsanfall bekamen, kam ein grosser Pelikan und wollte die Schildkröte fressen. Die Empörung über die Gesetze der Natur war ja riesig bei den Beiden. Wir lachten uns auf dem Oberdeck fast kaputt… Die Schildkröte überlebte die Attacke übrigens unversehrt denn der hungrige Pelikan wurde verjagt.

Breit grinsend verabschiedeten wir uns von den Leuten und hofften auf eine etwas angenehmere Gruppe. Und wer kam da auf die Flamingo??? UWE…! Wir konnten es kaum glauben, denn eigentlich wollten wir von Anfang an mit ihm nach Galapagos aber Flamingo war schon ausgebucht. Nun waren wir doch noch zusammen dort. Wenn auch nur für fünf statt acht Tage.

Uwe hatte eine riesige Freude an den Fregattvögeln. Er wollte unbedingt ein Foto eines fliegenden Fregattvogels, welcher seinen roten Sack aufgeplustert hat. Den Wunsch haben wir ihm natürlich erfüllt. Uwe, hier ist dein Foto vom fliegenden Sack:

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In Ecuador gibt es die Wahlpflicht und dies gilt auch für alle Crewmitglieder auf Galapagos. Wählen sie nicht, bekommen sie eine Busse von 100$, was für einen Ecuadorianer eine menge Geld ist. Somit machten wir noch einen ausserplanmässigen Wahl- Zwischenstopp in Puerto Ayora (Santa Cruz). Das nutzten wir natürlich um etwas Rum und Cola einzukaufen. Wie oft hat man schon sturmfreie Bude auf Galapagos? Es schaukelt ja eh schon auf der Flamingo, da kommt es auf die paar Gläschen auch nicht mehr drauf an…

Zu guter Letzt besuchten wir noch die Aufzuchtstation der bekannten Galapagos-Riesenschildkröten, welche mittlerweile so erfolgreich ist, dass die Aufzucht demnächst gestoppt wird. Die Anzahl ausgewilderter Schildkröten stieg um über 500 Stück und die Riesen werden nun (zumindest auf der Isla Espanola) wieder sich selbst überlassen. Nur der “einsame” Georg wird wohl immer einsam bleiben. Er ist noch der letzte seiner Art von der Isla Pinta…

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3 Kommentare:

  1. Ganz schön und s'letschte Foti isch dä Hammer! ;-) Milena, häts dasmal keis Viech uf dini Zeche abgseh?? *grins*

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  2. sehr schön! freu mi scho ufd föteli...han nämlich bis jetzt no kai vo eune föteli z gsicht übercho. han erst vor churzem erfahre, dass ihr ahschienend scho massehaft fotene id schwiez gschickt heged???

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  3. Jojo...! Es het scho 12 DVD's i de Schwiz und die nächste 15 flüged nächste Do mit eme Dütsche id Schwiz. Det sind denn au d Galapagos Bilder debi. Mini Zeche sind dasmal nöd so interessant gsi. Nöd emol de Roche het mich ahgriffe... ;-)
    Aber en Chugelfisch het sich in Oli verliebt und isch ihm alles nahgschwumme... ;-)

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