05.11.2011

Peninsula Valdez-Mendoza-Puerto Iguazu

Nach einer Grillparty mit zwei Franzosen, welche weder Spanisch noch Englisch konnten (aus irgendeinem Grund verstehen wir plötzlich etwas Französisch), verabschiedeten wir uns von den Beiden. Kurze Zeit später fanden wir sie aber am Strassenrand wieder, weil sie per Autostop nach Puerto Madryn wollten und da wir eh noch tanken mussten, luden wir die Beiden auf und nahmen sie mit. Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Neuquen. Wir müssen nämlich bald Abschied nehmen von unserem geliebten Toyota.

Milena kämpfte, doch sie verlor. Nach nur einer Stunde Auto fahren schlief sie ein. So eine langweilige und monotone Strecke hatten wir noch gar nie gesehen. Braune Grasbüschel und die graue Teerstrasse. Die Landschaft änderte sich bis kurz vor Neuquen nicht mehr. Immerhin gut 500km!

In Neuquen übernachteten wir und fuhren dann weiter in eine sehr symphatische Kleinstadt mit dem lustigen Namen “Chos Malal”. Erst dachten wir, wir hätten uns verfahren, doch es liegt tatsächlich in Argentinien. Dort fanden wir einen netten Zeltplatz und grillierten mal wieder. Langsam aber sicher sind wir richtige Profis was grillieren anbelangt. Die Marinade für das Fleisch wird immer besser… Zur Vorspeise gibt es meistens ein paniertes Schnitzel und danach noch ein Rindsfilet. Dazu gedämpfte Tomaten und evt. noch Maiskolben. Das essen wir Tag für Tag und es verleidet einem einfach nicht.

In Mendoza genossen wir noch das letzte Steak und wie das nachstehende Foto zeigt auch noch ein paar Flaschen Wein…

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Dann mussten wir uns von unserem Toyota verabschieden. Die Trauer währte aber nicht lange, denn kaum sassen wir wieder auf unseren vollbeladenen Rädern, fühlten wir uns wie zu Hause. Breit grinsend flitzten wir in die Stadt und suchten das Busterminal. Vor uns stand die wohl längste Fahrt (am Stück) überhaupt.

Am Abend des 3. Novembers fuhren wir los und am Nachmittag des 5. Novembers kamen wir in Puerto Iguazu, an der Grenze zu Brasilien, sowie Paraguay an. 38h fuhren wir insgesamt. Das hört sich allerdings schlimmer an, als es war. Chips futternd schauten wir das halbwegs gute Fernsehprogramm an und staunten etwas empört über die vielen Waldbrände, welche von den Grundstückbesitzern verursacht werden. Die Bäume abzufackeln geht wohl schneller als abzuholzen… Irgendwann wird es allerdings schon etwas unbequem immer da zu sitzen und zu unserem Glück stiegen in der zweiten Nacht fast alle Passagiere aus, so dass wir uns ziemlich breit machen konnten. Wir waren sehr froh, als wir endlich im schwül heissen Iguazu ankamen.

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Auf der Suche nach einem Zeltplatz trafen wir einen Brasilianer, welcher uns zum nächstgelegenen Zeltplatz verwies. Diesen fanden wir erst gar nicht, was vielmehr daran lag, dass es gar kein “Offizieller” war. Somit landeten wir geradewegs bei einer Gruppe brasilianischer Aussteiger-Bändeliverkäufer im Garten, wo wir zelten durften. Unser Gastgeber Richard war dann der wohl einsichtigste Mensch, den wir in den letzten 11 Monaten kennen lernten. Seine Worte: “ Ah reiche Schweizer! Ah nein, doch nicht. Ihr seit wohl arm denn ihr reist ja bloss mit dem Fahrrad…!” Da waren wir schon etwas paff. Wir bekamen ein nettes Plätzchen, wo wir unser Zelt aufstellen durften. Dieser “inoffizielle” Zeltplatz hatte aber als einer der Wenigen wirklich immer Toilettenpapier in den Klo’s. Die "Offiziellen" in Argentinien hatten das nämlich nie…! Grundsätzlich passten wir überhaupt nicht dort hin, aber die Leute waren wie immer sehr nett und ausnahmsweise machten sie praktisch gar keinen Lärm. Sie spielten höchstens Gitarre und sangen Lieder. Am Nachmittag besuchten wir noch das Drei-Länder-Eck. Sehr eigenartig, wenn man in Argentinien steht und links nach Paraguay und rechts nach Brasilien sehen kann…

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Dass die Tropen wieder ihre Tücken haben, merkten wir dann am Abend. Milena mahnte Oli noch, dass wir hier die Lebensmittel sehr gut in die wasserdichten Packsäcke verpacken müssen, aber ihr kennt ja Oli… da war innert kürzester Zeit das erst am Tag zuvor gekaufte Brot bereits schon mit Schimmel bedeckt und unsere ganze Freude, ein frischer Salami war spurlos verschwunden. Verdächtigt wurde (ziemlich sicher zu recht) einer der Hunde im Hause Richard. Unser Abendbrot (Schimmelbrot mit Käsescheiben) war also nicht gerade ein Festessen…

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