Wir standen extra früh auf in der Hoffnung, dass am Morgen der Verkehr nicht so stark ist. Tatsächlich hatten wir die Interamericana teilweise für uns alleine. Gegen Mittag nahm der Schwerverkehr allerdings enorm zu. Auch die Sonne brannte erbarmungslos auf uns nieder und bereits gegen 9.00 zeigte das Thermometer satte 38° an. Aber es regnete nicht!
Unterwegs fanden wir gleich neben der Strasse ein Loch in der Erde und gleich davor sonnte sich eine riesige Vogelspinne. Wir stellten unsere Räder ab und die Spinne rannte natürlich gleich ins Loch. Milena hatte auf ihren vorherigen Reisen in Venezuela und Peru mehrmals gesehen, wie die Einheimischen Taranteln fangen. Man nehme einen langen, dünnen Ast und führe ihn in das Loch. Dann muss man den Ast zwischen den Händen reiben und wenn man Glück hat, verbeisst sich die Spinne in dem Ast und man kann sie einfach herausziehen. Wenn man sie dann anbläst, rennt sie wieder davon. Es sah damals in Venezuela so einfach aus… Diese Spinne aber sprang zuerst fast aus dem Loch heraus und versteckte sich dann drinnen. Sie biss zwar in den Ast, liess aber immer sofort wieder los. Nach einer halben Stunde gaben wir dann auf…
Am späteren Nachmittag erreichten wir den Pazifischen Ozean. Der Anblick des Meeres liess unsere Herzen höher schlagen. Abkühlung! Denkste, es war pinkelwarm… Die Stadt Puntarenas gefiel uns als erster Ort in Costa Rica überhaupt nicht. Ist etwas heuntergekommen und die Leute waren nicht gerade so freundlich, wie wir es von den Ticos so kennen. Trotzdem brauchten wir nach den 90km einen Pausentag und entspannten etwas am Strand (war leider ziemlich übersät von Müll), schlugen uns den Bach voll und schliefen viel.
Frühmorgens fuhren wir weiter in Richtung des Rio Tarcoles. Wieder schnellte das Thermometer hoch und die Sonne brannte. Aber wir haben es ja so gewollt… Die wunderschöne Strecke führte uns zuerst der Küste entlang, dann rund 12km landeinwärts auf der Autobahn Richtung San Jose und dann in einer scharfen Kurve wieder zum Pazifischen Ozean. Vor der Autobahn hatte es ein grosses Schild “Velofahrer verboten”. Neben uns hielt ein Lastwagenfahrer und fragte, ob wir Richtung Quepos wollen. Ja, das wollten wir. Er meinte, wir sollten das Schild ignorieren, was wir natürlich auch taten. Wir sind ja schliesslich in Lateinamerika… Da kam sogar ein Posten, wo man Autobahn-Gebühren bezahlen muss und das mussten wir auch. Halt den Betrag von einem Motorrad, aber der Grösse nach sind unsere Räder ja auch fast so gross (ist ja logisch)…
Nochmals 12km weiter kam die berühmte Brücke. Rund 14 riesige Krokodile, davon einige rund 3m lang lauerten im Rio Tarcoles auf Beute. Zahlreiche Schaulustige säumten die Brücke. Wir machten es uns ganz einfach und fuhren einmal der Brücke entlang (wurden anstelle der Krokodile auch noch von den Touris fotografiert) und nisteten uns auch gleich im Hotel “los crocodillos” neben der Brücke ein. So konnten wir den ganzen Tag immer wieder Krokis anschauen gehen, wann immer wir wollten. Ist schon sehr toll, mit einem Fahrrad unterwegs zu sein. Man ist total unabhängig und bleibt einfach dort, wo es einem gefällt.
Die Krokodile sind echt abartig gross! Ihre Kiefer sind so riesig, dass gar nicht alle Zähne platz haben und sehr bedrohlich aus ihren Mäulern hangen.
Am Nachmittag fuhren wir noch zum Nationalpark “Carara”, wo es so toll war, dass wir uns beschlossen haben morgen früh noch einmal zu gehen. Wir sahen ein mittelamerikanisches Aguti, zahlreiche Riesenameisen mit riesigen Beisszangen (waren sehr aggressiv) und das tollste: 2 wunderschöne, rote Aras! Offenbar ein Pärchen, welches am flirten und rumknutschen war. Unter lautem Gekrächtze flogen sie hin und wieder eine Runde und setzten sich immer wieder schön brav vor unsere Kamera. War der absolute Hammer! Die Tiere sind wunderschön…
Wir fanden noch einen Hundertfüssler, von dem wir aber nicht wussten, ob er giftig ist oder nicht. Er sah jedenfalls schon nicht so freundlich aus…
Das Hotel hier ist auch herzig. Wir müssen halt unser Zimmer mit Geckos und unsere Dusche mit einem Frosch (er kam aus dem Abfluss hoch und schaute uns vorwurfsvoll an) teilen, aber die sind ja alle willkommen. Das hauseigene Leguanweibchen “Roswita” frass uns heute Mittag ein Salatblatt aus der Hand. Ja, an Tieren mangelt es hier definitiv nicht…
Unser kleiner “Spanner”
Leguandame “Roswita”
das mit dem velo fahren auf der autobahn habt ihr ja schon geübt.. ;-)
AntwortenLöschenja uf dä autobahn mit velo isch echli schräg aber mer chunt au as ziele....vorallem hitz isch nöt ohni....dä krokodil blues im hotel iscch au nöt schlecht..guenti
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