27.04.2011

Otavalo-Quito

Ab Otavalo ging’s erst 17km und 600 Höhenmeter bergauf auf 3100müM mit wunderschöner Sicht auf den See “laguna de san pablo” und den Vulkan. Da der Vulkan abwechselnd ohne und mit Wolken sichtbar war kam es uns ehrlich gesagt gerade recht, dass es bergauf geht und wir nicht so schnell vorwärts kamen. Kaum war der Vulkankegel Wolkenfrei, flitzten wir auf die andere Strassenseite um ein Foto zu schiessen.

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In Cayambe merkten wir dann schnell, dass die ecuadorianischen Autofahrer wesentlich gefährlichere Zeitgenossen sind als wir es uns bisher gewohnt sind. Erst musste Oli eine ziemlich üble Vollbremsung machen, weil ein Autofahrer ohne zu schauen auf die Strasse fuhr und in Cayambe selbst sahen wir zu, wie ein Autofahrer (der eigentlich rot hatte) mit Vollgas in ein radfahrendes Kind fuhr. Das Rad lag unter dem Auto und dem Jungen schmerzte offenbar das Bein. Zum Glück ist nicht mehr passiert! Der Hammer war ja, dass der Autofahrer nicht einmal ausstieg um nach dem verletzten Kind zu schauen und einfach weiter fahren wollte! Er wurde dann aber von einigen Leuten gestoppt…

Wir müssen hier wohl wesentlich mehr aufpassen als sonst. Die Ecuadorianer haben wohl teilweise regelrechte Hirnlähmungen im Strassenverkehr. Auch die Fussgänger überqueren manchmal einfach so die Strasse und das, obwohl sie uns gesehen haben. Ob das an der dünnen Luft liegt…?

Die Fahrt von Cayambe nach Quito war ziemlich anstrengend. Trotzdem fluchten wir nicht einmal, denn die Strecke war wunderschön und wir hatten immer eine bombastische Sicht. Zuerst ging es lange bergab und danach natürlich genauso lange wieder bergauf. Wir hatten wunderbares Wetter und sahen den schneebedeckten Krater des 5800m hohen Vulkans “Cayambe”. Das ist nun wirklich eine Seltenheit und wir flippten fast aus.

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Der Vulkan ist die höchste Erhebung auf der gesamten Äquatorlinie, welche wir auch ziemlich in diesem Moment überquerten. War ziemlich speziell so plötzlich auf die Südhalbkugel zu fahren…

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Danach ging es natürlich weiterhin rauf und runter und plötzlich fuhren wir nur noch runter. Das kam uns dann sehr eigenartig vor. Wir stürzten regelrecht in eine Schlucht und das 20km bevor wir Quito erreichen sollten. Wir standen dann am frühen Nachmittag unten in der Guayllabamba-Schlucht und schauten ungläubig auf unseren Höhenmesser: Ach du sch…, 1900müM! Quito liegt auf knapp 2900müM…! Wir hofften, Quito noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen…

So kämpften wir uns bei brütender Äquator-Sonne 1000 Höhenmeter nach oben. Die Sonne ist etwas vom brutalsten, was wir je erlebt haben. Trotz 3 maligem eincremen mit Sonnenschutzfaktor 45 verbrannten wir uns das Gesicht. Bei Milena schaute ein wenig ihres Rückens heraus und da bekam sie (auch trotz eincremen) nicht nur Sonnenbrand, sondern regelrechte Verbrennungen mit Blasen.

Irgendwann kamen wir nach Calderon und neuerdings gibt es dort auch ein Hotel, aber da konnten wir Quito schon sehen und da war kein Halten mehr. Wir fuhren weiter…

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...nochmals 300 Höhenmeter nach oben und dann war fertig lustig. Zwei Weltuntergangsgewitter (eines von links und eines von rechts) trafen oben an uns zusammen und dann ging’s ziemlich zu und her. Blitze hellten auf und es donnerte so dermassen, dass es weh tat in den Ohren. Milena war mal wieder ziemlich schnell… Natürlich goss es auch noch wie aus Kübeln und die steile Strasse wurde zum Wasserfall. Wie auch schon in Bogota hatten wir auch von Quito keinen Stadtplan. Wir fuhren mal wieder auf gut Glück in eine Millionenstadt und schätzten die ungefähre Richtung. Milena kennt die Stadt einigermassen und kaum sah sie einen bekannten Strassennamen, bog sie ab. Immer mehr kam ihr bekannt vor und schliesslich nach fast einer Stunde bremste sie ab und kehrte um. Einen Block um die Ecke und wir standen vor dem Hostal. Da war sie ja unglaublich stolz darauf…! Stadtplan? Das brauchen wir doch nicht…

Im “Casa Helbling” wurden wir erst einmal vom deutschen Auswanderer Klaus herzlichst empfangen mit einem Bier, Cola und leckeren Mostbröckli. Dann kam die wärmste Dusche aller Zeiten und da fühlten wir uns wieder puddelwohl. Es war eine ziemlich wagemutige Aktion und wir hatten Glück, dass wir noch vor Einbruch der Dunkelheit in der nicht ganz einfachen Stadt Quito ankamen.

3 Kommentare:

  1. gnüssed eui wohlverdienti pause in quito und freu mich druff, wieder mal mit eu z skype!

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  2. Saludos,

    fantastische Berichte, gratuliere zu den Fotos!
    Jedesmal eine Freude, die zu lesen.

    Machts weiterhin gut!

    Tom

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  3. oi zäme...die wagemutigi abfahr bin immer wieder überrascht wie ihr profi abfahrer sind...bericht sind immer intressant und voller energie..gut Quito....bis bald und guti fahrt guentifree

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