Wir fuhren über Malalcahuello, Icalma, Cunco und Villarica nach Pucon. Die Namen der Städte und Dörfer hier ist wirklich nicht so einfach zum aussprechen… Von Villarica aus hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den 2582m hohen aktiven Vulkan Villarica. Ein brutal grosser Berg, zumal wir selber nur auf etwa 400müM waren. Jedenfalls hatte wieder jeder Zeltplatz geschlossen und erst der Sechste hatte erbarmen mit uns und liess uns campen. Oder besser gesagt war der alleinlebende Mann wohl eher froh, dass mal wieder jemand bei ihm war, denn ausser einem drei Monate alten Deutschen Schäferhund schien er niemanden zu haben. Der sehr freundliche Mann erzählte uns dann ein paar lustige Geschichten von anderen Travellern und damit konnte er kaum noch aufhören. Sein kleiner Hund wäre beinahe “aus Versehen” in unserem Toyota gelandet, so süss war er…
Wasserfall “Salto del Indio”, Curacautin
Von Pucon aus wollten wir eigentlich direkt durch den Nationalpark Villarica nach Coñaripe fahren, doch nach etwa 50km standen wir in rund 50cm Schnee. Da war kein Durchkommen mehr. So kehrten wir mal wieder um und fuhren zurück nach Villarica, von wo wir dann problemlos über Guallipulli und Panguipulli (man verwechselt es ja kaum) nach Los Lagos zurück auf die Autobahn kamen. Dort fuhren wir nach Entre Lagos, wo wir dann auch schnell einen Zeltplatz bei einer sehr netten Dame fanden. Die Chilenin konnte sogar ziemlich perfekt Deutsch, obwohl sie nie in Deutschland war. Momentan ist der Vulkan hier wohl ein wenig sehr aktiv, denn überall liegt Asche herum. Auch die Seen sind mit Asche übersäht und die Frau sagte uns auch, dass es weiter oben Richtung Argentinien und Bariloche noch viel schlimmer sei. Na toll, jetzt müssen wir bestimmt noch wegen des Vulkans umkehren…
Seengebiet von Cunco nach Villarica
Abends beim Grillieren kam dann plötzlich Wasser vom Himmel. Seit Milena’s Geburtstag in Huanchaco (Peru), also seit genau drei Monaten und zwei Tagen hatten wir keinen Regen mehr und das fiel uns erst jetzt auf. Igitt, alles wurde nass…
Von Entre Lagos aus wollten wir einen ersten Versuch über die Grenze machen. Erstens ist ja da der Vulkan am rumäschern und zweitens hat Milena zwar einen neuen Pass, doch ist sie mit der Nummer des alten Passes eingereist und hat keinen Einreisestempel, sowie kein Einreisevisum von Chile. Zudem fehlte uns ja das Original der Fahrzeugpapiere. Aus diesem Grund wählten wir auch den kleinen Grenzübergang von Entre Lagos aus. Die Strasse zur Grenze war zwar frei, doch lag überall an der Strassenseite Berge von Asche herum. Krass in was für einem Umkreis so ein Berg alles einäschern kann! Als erstes gingen wir am Zoll zur internationalen Polizei und zeigten unser Polizeiprotokoll. Keine Minute später hatten wir schon den Ausreisestempel und die Zöllner schickten uns zum 30km entfernten argentinischen Zoll. Dort wusste man kaum, was es mit den vielen Stempeln auf den Fahrzeugpapieren in sich hat und man drückte uns einfach noch Einen darauf. Nicht einmal unsere Früchte (Todsünde) wollte man sehen und wir durften ohne Kontrolle nach Argentinien einreisen.
Ascherregen…
Um den Lago Nahuel Huapi fuhren wir nach San Carlos de Bariloche und erreichten somit Patagonien. Die Landschaft in Chile, sowie in Argentinien ist sehr speziell und kaum in Worten zu beschreiben. Am ehesten stellt man sich eine Mischung aus den Filmen “Jurassic Park, Herr der Ringe und drei Nüsse für Aschenbrödel” vor, dann kann man sich das in etwa vorstellen. Mal eine schöne Schneelandschaft mit bizarren Bäumen, dann wieder undurchdringlichen Dschungel mit dutzenden von Wasserfällen. Einfach wunderschön und extrem abwechslungsreich. Andauernd müssen wir deswegen anhalten!
Von Bariloche aus fuhren wir weiter in Richtung Llao Llao und fanden gleich einen sehr gemütlichen Zeltplatz direkt am See. Naja, er währe gemütlich, würde es nicht ständig regnen… Die Campingplätze hier mögen noch so verschieden sein, aber eines haben sie immer gemeinsam: Wir haben immer nette Aufpasser, welche gegen Bezahlung (unsere Fleischreste vom Grill) sehr gut auf uns auspassen. Manche sind eher schüchtern, andere wiederum sehr aufdringlich, aber dick sind sie alle!
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