23.01.2011

Quepos-Uvita

Es ging alles geradeaus…bis Dominical zumindest, wo wir eigentlich übernachten wollten. Da wir aber eine solche Freude am fahren hatten, flitzten wir gleich weiter nach Uvita. Das Gemeine war, dass die letzten 20km nicht mehr geradeaus gingen, sondern mal wieder gemein hügelig und es raubte uns schon fast die Nerven.

Unterwegs sahen wir eigenartige Tiere. Oli sah eine Schildkröte uns machte mitten auf der Strasse eine Vollbremsung. Hätte fast einen Crash gegeben, denn Milena fuhr Windschatten (wechseln wir uns häufig mal ab bei Gegenwind). Wir sind uns nicht sicher, ob es eine Schnappschildkröte war (dem Lebensraum an schon), denn sie sprang ins Wasser und tauchte nicht mehr auf.

Wir erkennen die Vögel mittlerweile auch an ihren Geräuschen. Am lautesten sind wohl die Aras. Die hört man schon 5km vorher… Die Tukane tönen sehr eigenartig, aber schön. Auf dieser Strecke sahen wir aber ein paar Vögel, die wir vorher noch nicht kannten. Einer hatte einen Schnabel wie ein Adler, war aber klein, dick und braun. Sah sehr komisch aus…

Das Hotel hier in Uvita liess uns die Mühen der letzten 20km schnell wieder vergessen. Tolle Reagge-Musik (sogar mit Live-Bands), Hängematten, gratis Kaffee und vieles mehr. Wir durften hier im Garten des Hotels unser Zelt aufstellen und weil es so schön war, machten wir gleich noch einen Tag Pause am Strand…

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Morgen früh fahren wir weiter nach Palmar Norte und ab Dienstag gibt es die erste grosse Pause. Wir werden mit dem Boot ab Sierpe nach Bahia Drake (auf der Osa Peninsula) fahren. Der Grund dafür ist, dass Milenas Freundin Sabrina 2009 dorthin ausgewandert ist. Sie lebt dort bei ihrem Freund Edu in der “Rio Drake Lodge” und hat mittlerweile drei Pferde. Wir werden dort gut 3 Wochen bleiben, etwas ausruhen und (wo nötig) mithelfen. Darauf freuen wir uns riesig und vor allem Milena kann es kaum erwarten…

21.01.2011

Playa Herradura-Quepos und N.P. Manuel Antonio

 

Eigentlich dachten wir, dass wir in Parrita übernachten. Aber wir haben unsere Kondition etwas unterschätzt und so kamen wir bereits am frühen Nachmittag in Quepos an. Quepos ist eine kleine, sehr symphatische Stadt und Ausgangspunkt zum Manuel Antonio Nationalpark (wohl einer der bekanntesten in Costa Rica).

Die Strecke nach Quepos führte uns durch endlose Palmenplantagen die zur Palmölgewinnung angepflanzt wurden und war relativ öde. Zudem kämpften wir mit sehr fiesem Gegenwind. Irgendwann fanden wir eine kleine Lagune, dessen Wasser sehr einladend wirkte. Plötzlich aber tauchte ein riesiges Krokodil auf. Zum Glück gingen wir nicht baden (bei der Hitze nutzt man als Radfahrer fast jede Gelegenheit). Diese Krokodile sind schon in jedem Tümpel zuhause…

Die Ticos sind extrem nette Menschen und vor allem erstaunlich rücksichtsvolle Autofahrer. Sogar die Lastwagen (bis auf erst drei Ausnahmen von tausenden) überholen nie wirklich knapp und wenn dann hupen sie vorher. Auf Costa Ricas Strassen kann man sich also sehr wohl fühlen. Auch hält sich der Verkehr sehr in Grenzen. Haben wir sehr viel schlimmer erwartet… Meistens kommen schubweise ein paar Autos hinter einem Lastwagen her und danach ist es wieder eine Weile ruhig. Hier gibt es sehr viele Radfahrer und wenn wir an einem steilen Berg zu kämpfen haben, feuern sie uns lautstark an. Sehr lieb von ihnen, aber für uns heisst das auch meistens, dass es noch eine Weile bergauf geht… :-)

Hier in Quepos machten wir heute mal wieder Pause um den Park anzuschauen sowie unsere Kleider zu waschen (satte 2h hatten wir daran!).Kaum war die Wäsche aufgehängt, begann es zu schütten wie aus Eimern und hörte bis in die Nacht hinein nicht mehr auf. Asi es la vida…

Wir nahmen den ersten Bus zum Park und als wir drinnen waren stellten wir fest, dass 2 der 4 Trails aus unerklärlichen Gründen gesperrt waren. Die Touristen die hierher kommen, wollen eigentlich eh nur am Strand rumhocken und Picknicken. Sogar mit Jetskis durfte in diesem Nationalpark rumgeblocht werden! Rauchen war jedoch verboten (es hielten sich aber die Meisten eh nicht daran). Wir aber wollten schon gerne die Wanderungen machen. Somit begnügten wir uns mit den beiden Trails, die offen waren. Der erste ging unglaubliche 350m! Und er führte zu einem Strand… Der zweite ging 1km und wir fanden einige Agutis. Bis eine laute Gruppe anderer Touristen kam…dann waren auch die Agutis weg.

Unten fanden wir eine ziemlich grosse Gruppe Kapuzineraffen und wir hatten eine riesen Freude an denen. Sie hangelten alle oben an uns durch, schnurstracks in Richtung Strand.

Der Strand war superschön und fast menschenleer. Wir zogen schnell unsere Badehosen an und sprangen ins Meer. Gegen Mittag wurde der Strand immer voller und hunderte Leute kamen mit ganzen Picknick-Ausrüstungen und Kühlboxen zum Strand. Wir dachten echt, wir sind im falschen Film. Waren wir wirklich in einem streng geschützten Nationalpark?

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Superschöner Strand!                                Riesenpalme…

Als hinter uns eine Horde Waschbären kam, wars vorbei mit der Ruhe. “OH MY GOOOOOD!” tönte es aus von allen Seiten und die Waschbären machten sich sehr selbstbewusst hinter die Kühlboxen. Die Leute warfen mit Sand nach ihnen und eine schlug sogar ihren Hut einem Waschbären auf den Kopf. Da reichte es uns! Schnell packten wir unsere Sachen und als wir am Strand entlang gingen, wurde uns fast schlecht. Die süssen Kapuzineraffen klauten wie die Waschbären. Und auch der Parkwächter amüsierte sich darüber. Zwei Jungs fütterten einen Leguan mit Salznüssen (!) und die Affen posierten vor den Kameras in der Hoffnung, auch ein paar Chips zu bekommen. Wir schämten uns schon fast, dass wir diesen Streichelzoo mit je 10 Dollar unterstützt haben…

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Tiere in freier Wildbahn zu beobachten finden wir das grossartigste was es gibt. Stundenlang könnten wir (zum Glück teilen wir diese Eigenschaft) den Affen, Aras, ja  sogar den Ameisen und Schmetterlingen zusehen bei dem, was sie gerade tun. Dass man an unnatürlich zutraulichen, ja schon fast agressiven Tieren eine Freude haben kann, verstehen wir leider überhaupt nicht…und noch weniger, dass man sie in einem Nationalpark (!) mit Sand und Hüten bewerfen darf…!

Auf dem Weg zurück zum Parkeingang kamen uns Unmengen von Touristen entgegen. Am Wegrand graste friedlich ein roter Spiesshirsch. Wir schlichen uns ganz leise an ihn heran und fotografierten ihn. Dabei flüsterten wir sehr leise. War aber nicht nötig, denn nachher kam ein Guide mit einer 10-köpfigen Gruppe und nannte das Tier sogar beim Namen. Es war nicht scheu, warum auch wenn es des Öfteren gefüttert wird…

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Wie man merkt, sind wir vom Manuel Antonio Nationalpark schon ein bisschen enttäuscht. Der N.P. Carara gefiel uns schon sehr viel besser, zumal die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung waren und nicht alle 5min. jemand (vor allem Amerikaner) kreischte, weil er etwas gesehen hat. Bei den Aras im Carara waren wir auch nicht die einzigen. Ein anderes Paar war auch dort und es wurde wenn überhaupt nur leise gesprochen (eigentlich logisch, auch wenn Aras nicht wirklich lärmempfindlich sind)…

Trotzdem: Der Strand war frühmorgens abartig schön…

P.N. Carara-Playa Herradura

 

Um 5.30 standen wir auf, damit wir auch ja die ersten im Nationalpark waren und so mehr sehen konnten. Der nette Mann am Parkeingang musste lachen, weil wir schon wieder da waren…

Diesmal gingen wir den Weg am Rio Tarcoles entlang. Prompt war auch schon eine kleine Touristengruppe mit Guide dort. Aber wir waren trotzdem schneller, weil die noch mit auspacken beschäftigt waren. Unsere Räder mussten wir im Dschungel verstecken und an einem Baum ketten. Hat uns der Parkwächter wärmstens empfohlen…

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Frühmorgens am Rio Tarcoles

Schon zu beginn trafen wir ein Kapuzineraffe, der von Baum zu Baum sprang. Die Tiere schauten uns zwar jeweils genau an und kamen näher, aber sie liessen sich überhaupt nicht stören. Zum Glück, denn anscheinend gibt es im Manuel Antonio idiotische Touristen, die die Tiere tatsächlich füttern und die werden dann zutraulich. Total daneben…!

Wir sahen noch etwa 3 Agutis, einen Rotkappenspecht, Krokodile, Wasservögel und ein grüner Papagei, welcher mit offensichtlicher Freude Früchte auf uns runter warf.  Zuerst verdächtigten wir Affen, aber der Papagei hat sich sehr schnell selber verraten. Laut krächzend flog er dann auf einem anderen Baum in Sicherheit.

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Irgendwie grinste das Krokodil sehr frech…

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Aguti

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                                                                  Früchtespucker…

 

Wir fanden dann eine ganze Horde Kapuzineraffen, die ein riesen Fest veranstaltete. Sie sprangen kreischend herum, frassen Bananen und das teilweise keine 2m von uns entfernt. Absolut genial!

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Der Dohlengrackel kommt nun wirklich überall hier vor. Sie sind immer da und sitzen irgendwo mitten auf der Strasse (dementsprechend kleben sie hin und wieder auch daran) und gaffen in den Himmel. Wir nennen sie die “Himmelglotzer”.

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Männlicher…                             …und weiblicher Himmelglotzer

Nur sehr ungern verliessen wir den tollen Park. Aber da es schon Mittag wurde, mussten wir später beim radeln wegen der Hitze etwas leiden. Es ging mal wieder den Berg hoch und bei 38° ist das schon sehr hart. Aber dass man ab und zu den Ozean sah, entschädigte auch diese Strapazen.

Gegen Abend kamen wir dann an der Playa Herradura an. Wir fuhren absichtlich nicht nach Jaco, weil wir fast nichts gutes über den Strand gehört haben (Abfälle vom nahegelegenen Krankenhaus etc.). Zudem sahen wir am Tag zuvor im Fernseher eines Restaurants, wie ein riesiges Krokodil am Playa Jaco aus dem Meer kroch… da war ja mal Panik angesagt… “grins”

Die Playa Herradura war wunderschön und es hatte nur wenige Leute. Vor allem aber kein einziger Tourist ausser uns. Unsere vollbepackten Räder waren die Sensation hier. Ein Tico fragten uns, ob er ein Foto machen dürfte und schon standen noch vier weitere da, die unsere Lastesel von allen Seiten ablichteten. Wir suchten uns eine Cabina zum schlafen und flitzten sofort zum Strand. Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang badeten wir im Meer und damit es auch so richtig kitschig wurde, flogen noch laut krächzend zwei Aras über uns hinweg…

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Playa Herradura

18.01.2011

Canas-Rio Tarcoles

 

Wir standen extra früh auf in der Hoffnung, dass am Morgen der Verkehr nicht so stark ist. Tatsächlich hatten wir die Interamericana teilweise für uns alleine. Gegen Mittag nahm der Schwerverkehr allerdings enorm zu. Auch die Sonne brannte erbarmungslos auf uns nieder und bereits gegen 9.00 zeigte das Thermometer satte 38° an. Aber es regnete nicht!

Unterwegs fanden wir gleich neben der Strasse ein Loch in der Erde und gleich davor sonnte sich eine riesige Vogelspinne. Wir stellten unsere Räder ab und die Spinne rannte natürlich gleich ins Loch. Milena hatte auf ihren vorherigen Reisen in Venezuela und Peru mehrmals gesehen, wie die Einheimischen Taranteln fangen. Man nehme einen langen, dünnen Ast und führe ihn in das Loch. Dann muss man den Ast zwischen den Händen reiben und wenn man Glück hat, verbeisst sich die Spinne in dem Ast und man kann sie einfach herausziehen. Wenn man sie dann anbläst, rennt sie wieder davon. Es sah damals in Venezuela so einfach aus… Diese Spinne aber sprang zuerst fast aus dem Loch heraus und versteckte sich dann drinnen. Sie biss zwar in den Ast, liess aber immer sofort wieder los. Nach einer halben Stunde gaben wir dann auf…

Am späteren Nachmittag erreichten wir den Pazifischen Ozean. Der Anblick des Meeres liess unsere Herzen höher schlagen. Abkühlung! Denkste, es war pinkelwarm… Die Stadt Puntarenas gefiel uns als erster Ort in Costa Rica überhaupt nicht. Ist etwas heuntergekommen und die Leute waren nicht gerade so freundlich, wie wir es von den Ticos so kennen. Trotzdem brauchten wir nach den 90km einen Pausentag und entspannten etwas am Strand (war leider ziemlich übersät von Müll), schlugen uns den Bach voll und schliefen viel.

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Frühmorgens fuhren wir weiter in Richtung des Rio Tarcoles. Wieder schnellte das Thermometer hoch und die Sonne brannte. Aber wir haben es ja so gewollt… Die wunderschöne Strecke führte uns zuerst der Küste entlang, dann rund 12km landeinwärts auf der Autobahn Richtung San Jose und dann in einer scharfen Kurve wieder zum Pazifischen Ozean. Vor der Autobahn hatte es ein grosses Schild “Velofahrer verboten”. Neben uns hielt ein Lastwagenfahrer und fragte, ob wir Richtung Quepos wollen. Ja, das wollten wir. Er meinte, wir sollten das Schild ignorieren, was wir natürlich auch taten. Wir sind ja schliesslich in Lateinamerika… Da kam sogar ein Posten, wo man Autobahn-Gebühren bezahlen muss und das mussten wir auch. Halt den Betrag von einem Motorrad, aber der Grösse nach sind unsere Räder ja auch fast so gross (ist ja logisch)…

Nochmals 12km weiter kam die berühmte Brücke. Rund 14 riesige Krokodile, davon einige rund 3m lang lauerten im Rio Tarcoles auf Beute. Zahlreiche Schaulustige säumten die Brücke. Wir machten es uns ganz einfach und fuhren einmal der Brücke entlang (wurden anstelle der Krokodile auch noch von den Touris fotografiert) und nisteten uns auch gleich im Hotel “los crocodillos” neben der Brücke ein. So konnten wir den ganzen Tag immer wieder Krokis anschauen gehen, wann immer wir wollten. Ist schon sehr toll, mit einem Fahrrad unterwegs zu sein. Man ist total unabhängig und bleibt einfach dort, wo es einem gefällt.

Die Krokodile sind echt abartig gross! Ihre Kiefer sind so riesig, dass gar nicht alle Zähne platz haben und sehr bedrohlich aus ihren Mäulern hangen.

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Am Nachmittag fuhren wir noch zum Nationalpark “Carara”, wo es so toll war, dass wir uns beschlossen haben morgen früh noch einmal zu gehen. Wir sahen ein mittelamerikanisches Aguti, zahlreiche Riesenameisen mit riesigen Beisszangen (waren sehr aggressiv) und das tollste: 2 wunderschöne, rote Aras! Offenbar ein Pärchen, welches am flirten und rumknutschen war. Unter lautem Gekrächtze flogen sie hin und wieder eine Runde und setzten sich immer wieder schön brav vor unsere Kamera. War der absolute Hammer! Die Tiere sind wunderschön…

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Wir fanden noch einen Hundertfüssler, von dem wir aber nicht wussten, ob er giftig ist oder nicht. Er sah jedenfalls schon nicht so freundlich aus…

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Das Hotel hier ist auch herzig. Wir müssen halt unser Zimmer mit Geckos und unsere Dusche mit einem Frosch (er kam aus dem Abfluss hoch und schaute uns vorwurfsvoll an) teilen, aber die sind ja alle willkommen. Das hauseigene Leguanweibchen “Roswita” frass uns heute Mittag ein Salatblatt aus der Hand. Ja, an Tieren mangelt es hier definitiv nicht…

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Unser kleiner “Spanner”

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Leguandame “Roswita”                                                              

15.01.2011

Nuevo Arenal-Canas

 

Die Etappe von Nuevo Arenal bis Tilaràn war nun wirklich kein Sonntagsspaziergang… Zum Regen kam da noch gewaltiger Wind von allen Seiten, welcher uns mehrmals beinahe umschupste. Wenn er von hinter kam war das ja ganz lustig, weil dann katapultierte er uns so richtig den Berg hoch. Leider kam er aber meistens von der Seite. Mal von links (weniger schlimm weil dann fuhren wir nur in den Strassengraben), dann wieder von rechts (sehr blöd, weil er uns geradewegs vor die Autos katapultierte) und manchmal auch von vorne, was urplötzliche Vollbremsungen verursachte. Diesmal wars auch nicht hügelig, sondern bergig. Und wieder einmal kämpften wir uns fluchend den Berg hoch…

Als aber oben ein bunter Tukan über unsere Köpfe hinweg flog, war die ganze Mühe wieder vergessen. Genau darum ist es so toll mit dem Fahrrad…

In Tilaràn stürmte es aber weiterhin. Wir suchten uns ein Hotel und futterten mal wieder kräftig (unglaublich was man an einem Radlertag alles essen mag…!). Wir dachten ein paar mal, dass unser Hotel zusammenkracht. Sogar die Wände fibrierten…!

Mit den Hotels haben wir überhaupt keine Probleme. Unsere Fahrräder haben sogar schon einmal ein eigenes Zimmer bekommen… auch in Tilaràn durften sie in die kleine Lobby hoch. Draussen regnet es schliesslich, meinte die Hotel-Besitzerin (jaja, unsere armen Räder…).

Heute Morgen stürmte es natürlich genauso fest wie gestern. Wieder einmal mit dem gefährlichen Seitenwind von rechts und natürlich Regen… Aber dann die Überraschung: Wir flitzten auf schnurgerader (naja, fast) Strasse runter nach Canas und gleich in sommerliches Wetter. Es wurde schlagartig fast 30° und die Sonne war da! Welch freude… Wir flitzten tatsächlich dem hässlichen Wetter davon.

Canas liegt gleich an der heissen, verkehrsreichen Interamericana und unsere nächste Etappe führt leider 90km an dieser “Traum-Strasse” entlang. Wir fuhren vorhin schon mal (zu schnupperzwecken) 4,5km in Richtung Liberia zur Tierauffangsstation “Las Pumas”, welche von einer Schweizerin (mittlerweile leider verstorben) aufgebaut wurde. Dort werden Papagaie, Tukane, Ozelote, Jaguare und sogar Fischotter aufgenommen, welche in der freien Wildbahn keine überlebenschance hätten. Entweder weil sie verletzt waren, oder als verlassene Jungtiere gefunden wurden.

Die Gehege sind superschön und sehr geräumig. 3 grosse superschöne Aras stritten herum und unzählige grüne Papageie kreischten lautstark umher. Ein kleiner, süsser Graufuchs war von Oli sehr angetan und schleckte seine ganze Hand ab. Auch Kapuzineraffen waren dort und zwei grosse Brüllaffen, welche allerdings nicht zur Station gehörten (profitieren wohl vom Futter dort) hangelten in den Bäumen herum und machten die kleinen Kapuziner stinke sauer…

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Auch unter den Affen gibts wohl Zahnärzte…

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Am lustigsten war aber der Jaguar. Dem kam nichts besseres in den Sinn, als den Oli anzupissen… Oli konnte sein Bein noch retten, aber seine Tasche wurde vollgepinkelt! Milena konnte sich natürlich kaum mehr halten vor lachen. Nun muffelt unser Hotelzimmer nach Jaguar-Pisse. Vielleicht kommen jetzt aber die Hunde nicht mehr…?!? Aber wer kann schon von sich behaupten, dass einem ein Jaguar ans Bein pinkeln wollte???

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Jaguar

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Genau so ergeht es uns nach einem Redlertag…

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Graufuchs

13.01.2011

La Fortuna-Nuevo Arenal

 

In La Fortuna machten wir einen Tag Pause und unternahmen eine kleine Wanderung zum Wasserfall “Fortuna”. Kaum spazierten wir los, begann es natürlich zu regnen… Der Wasserfall selbst war wunderschön! Mitten im Dschungel und dann hatte es vom Regen noch so ein toller, aufsteigender Nebel. Sah superschön aus…

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“Cascada La Fortuna”

Heute fuhren wir am Nordufer des Arenal-Sees entlang bis nach Nuevo Arenal. Während der ersten 10km wurden wir verschont, doch die letzten 35km wurden wir immer wieder von regelrechten Regenstürmen übergossen. Kaum waren wir wieder einigermassen trocken kam auch schon der Nächste und wir konnten uns darauf verlassen, dass jeder stärker war als der von vorhin… Wir hätten uns über den wirklich sehr üblen Regen aufregen können, aber eigentlich waren wir ganz froh, dass wir dadurch nicht ganz so schwitzen mussten. Man muss es halt immer positiv sehen… Die Strecke war superschön! Wir fuhren durch (noch) unzerstörten Regenwald und sahen unglaublich viel. Ständig mussten wir Vollbremsungen machen weil wir irgendetwas am Strassenrand fanden. Zu Milena’s Riesenglück auch endlich einen Tukan, der gerade eine Frucht am mampfen war und einen handgrossen, weiblichen Morphofalter (die Weibchen sind braun und die Männchen blau). Nur der Vulkan lässt sich nie blicken. Wir können nur erahnen wo er steht.

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Tukan!

Wie immer gings bergauf und wieder bergab. Man kann sich fast nicht freuen, wenn man einen Berg runterflitzen kann denn nachher muss man sowieso alles wieder raufstrampeln… Aber auch daran haben wir uns gewöhnt und wenn uns ein Costaricaner sagt “todo plano” (alles gerade) lachen wir nur noch. Mit dem Auto merkt man diese Steigungen natürlich nicht…

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Dieses Schild war wirklich ernst gemeint. Zum Glück kamen wir nicht von der anderen Seite…!

Der Arenalsee ist sehr schön und umgeben von Regenwald. Haben wir uns ehrlich gesagt total anders vorgestellt. Zwei Stunden fuhren wir (sehr hungrig) durch den dichten Regenwald und als wir gerade an einer Steigung zu kämpfen hatten kam oben die Überraschung: zwei grosse Bauernhöfe, eine Bergbahn und eine grosse Schweizerflagge wehte im Wind. Wir dachten zuerst, wir seien zu weit gefahren, aber da hat es tatsächlich eine kleine Schweiz mitten in Costa Rica. Wir gingen rein und da hatte es ein Restaurant, wo wir Zürcher-Geschnetzeltes mit Rösti essen konnten. War echt super. Aber wir gingen dann doch schnell wieder, da wir nicht wirklich Heimweh haben. Als wir assen, schien die Sonne, kaum sassen wir wieder im Sattel kam der nächste Schub. Bei der nächsten Steigung versuchte ein junger Costaricaner verzweifelt sein Motorrad zum laufen zu bringen. Wir gaben ihm unser Werkzeug aber helfen konnten wir ihm leider doch nicht. Er tat uns etwas leid, da das nächste Kaff 14km entfernt war. Trotzdem konnten wir es uns nicht verkneifen und sagten, dass es mit dem “bicicletta” viel besser ist. Er musste lachen, zumal er später mit Vollgas an uns vorbei sauste.

Kaum sind wir im Hotel angekommen, begann ein grauenhafter Sturm. Hatten wir wohl Glück… Wir sind ziemlich froh, endlich ein trockenes Plätzchen zu haben…

11.01.2011

Ciudad Quesada-La Fortuna

 

33° und wunderschöne Landschaften begleiteten uns 45km weit bis in das absolute Touri-Kaff “La Fortuna”. Begleitet wurden wir von hunderten von Schmetterlingen und Vögel. Auch ein ca. 1,5m langer Caiman fanden wir in einer kleinen Lagune, als wir den Berg hoch strampelten und zufälligerweise einen Blick runter warfen…

Es hatte auf dieser Strasse (verhältnismässig) fast keinen Verkehr und wir mussten uns dadurch nicht ständig so konzentrieren. Somit blieb uns etwas Zeit zum rumblödeln und geniessen…

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Leider war Oli etwas zu entspannt, fuhr in den Strassengraben und schwups sackte sein Fahrrad nach rechts weg und er stand ohne Rad auf der Strasse. Von hinten sah das ganze saukomisch aus… “grins”

Hier in La Fortuna ist alles sehr teuer. Wir nahmen anstelle eines Zimmers ein Zelt (unser eigenes durften wir leider nicht aufstellen). Aber in diesem riesigen Ding lässt es sich sehr gut leben.

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Eigentlich sind wir hier am Fusse des Vulkans “Arenal”, doch gesehen haben wir ihn noch nicht. Gestern konnten wir ihn von Cd. Quesada aus sehen, aber seit wir hier im Hotel einfuhren regnet es nur noch. Kaum hat es aufgehört, kommt schon der nächste Platzregen. Und zwar so richtig deftig…! Aber dafür ist es hier wunderbar grün…

10.01.2011

Zarcero-Ciudad Quesada

 

Bis nach Zapote gings noch steil bergauf, dann aber die Belohnung… 30km Downhill! Von 1850müM flitzten wir runter nach 650müM. Das war ja mal ein riesen Spass…!

Als wir auf dem Pass waren, zogen sich die Wolken zu; und zwar nicht über- sondern zwischen uns. Wir radelten mitten in einer schwarzen Wolke, welche uns tollen Nieselregen bescherte. Wir mussten nie einen Stopp machen um zu trinken. Das Wasser floss uns bei dem Tempo von alleine in den Mund…

Wir wurden ziemlich nass, vom Regen und der Luftfeuchtigkeit, denn wir fuhren geradewegs in die Tropen. War wirklich der absolute Hammer!

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Neblige Sache…                                                                 Klitschnass…

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Heute gings mal runter…!

 

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Was die Hunde anbelangt, hat Oli heute einen prima Trick herausgefunden: Vollbremsung und anschnautzen…dann gehen sie tatsächlich. Bei den grossen Hunden werden wir aber vorerst doch den Supersprint vorziehen… Wir haben von Oli’s ehemaliger Pflegemutter noch den super Tip bekommen, etwas Kieselsteine in eine Coca-Cola Büchse zu füllen und damit zu lärmen oder zur not auch schmeissen. Werden wir gleich mal ausprobieren. So hat Milena auch endlich mal einen Grund, eine (viel teurere) Coca-Cola Büchse zu trinken (sie denkt, es schmeckt aus der Büchse viel besser als aus der Pet-Flasche).

In Ciudad Quesada haben wir ein total schönes Hotel gefunden, welches aber noch nicht ganz fertig gebaut ist. Von der Terrasse aus konnten wir heute zwei riesige, dösende Leguane beobachten. Anscheinend zwei Männchen, welche orangefarben sind wie unsere Hotel-Mama erklärte.

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Dösender Leguan

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Riesen-Bambus

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Ciudad Quesada

09.01.2011

Grecia-Zarcero

Heute fuhren wir wegen der Hitze sehr früh los, doch das brachte nicht sehr viel. Bereits um 9.00 stand das Thermometer auf 28° und die Sonne brannte gnadenlos. Aber zum Glück ging es ja bergauf, das heisst je höher, desto kühler… Hier in Zarcero (1735müM) ist es scho ganz schön kalt.

Kaum fuhren wir los, musste Milena mit ihrem 40kg Gepäck wieder einen Supersprint starten... Dieser Hund war sogar noch schneller als der Erste und sah aus wie ein böser Wolf. Ist schon ein hässliches Gefühl wenn man das Knurren hinter einem hört, das Viech aber wegen dem Gepäck nicht sehen kann... Wir mögen Hunde wirklich sehr gut leiden, aber da müssen wir uns etwas einfallen lassen...

Die Strecke heute war wunderschön. Wir fuhren über Sarchi, wo bunte Ochsenkarren hergestellt werden, nach Naranjo (bergauf-bergab…) und von Naranjo nach Zarcero gings dann nur noch bergauf. Und zwar gewaltig steil! Aber mit laut fluchen und dank den lautstark anfeuernden Ticos gings dann schon viel besser.

Überhaupt sind die Costaricaner supernette Leute und immer gut drauf


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PURA VIDA…!!! Unsere Lebensretterin hatte eiskaltes Getränk bereit…


Zarcero ist ein herziges Kaff und hat einen ganz speziellen Park mit ulkigen Buschskulpturen, welche ein Künstler in den letzten 30 Jahre gemacht hat.

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